Derzeit wird der Ruf nach einer unabhängigeren Wirtschaft immer lauter. Auch unsere Lebensmittelindustrie ist davon nicht ausgenommen. Doch worin bestehen eigentlich die Abhängigkeiten in der Landwirtschaft? Wie viele von unseren Lebensmitteln werden eigentlich aus anderen Ländern importiert? Und was hat das alles mit lokalen und globalen Umweltwirkungen zu tun?
Dieses Thema ist sehr breit und vielschichtig. Wir wollen euch hier ein paar beispielhafte Denkanstöße geben und Links zu ausführlichen Informationen bereitstellen.
Weitere Infos: Weltacker: Die ganze Welt bekommt ein Feld | ARD alpha
Beispiel 1: Gesamt Anbaufläche
Wir benötigen für die Deckung des gesamten Lebensmittelbedarfs in Deutschland rund 18,3 Millionen Hektar landwirtschaftliche Fläche, was ca. der hälfte der Fläche der BRD entspricht. Ungefähr 60% der benötigten Flächen liegen außerhalb Deutschlands, die meisten Flächen für den Anbau pflanzlicher Lebensmittel liegen Südeuropa und Brasilien.
Weitere Infos findet ihr in der Studie des Umweltbundesamts „Von der Welt auf den Teller„
Beispiel 2: Gemüse- und Obstimporte
Deutschland hat 2020 rund 9 Millionen Tonnen Obst und Gemüse importiert. Bei einem Konsum von rund 15 Tonnen (Quelle: Statista) sind das ca. 60% des Konsums. Bananen und Tomaten sind dabei die ganz oben auf der Liste. Jährlich werden rund 1,26 Millionen Tonnen hauptsächlich aus Costa Rica, Kolumbien und Panama imprtiert. Bei Tomaten sind es jährlich rund 730.000 Tonnen, hauptsächlich aus Spanien und Niederlande. Weitere wichtige Importkulturen sind Gurken, Wassermelonen, Paprikas, Zitronen, Kohlrabi, Erdbeeren, Avocados, Zucchini, Auberginen, Blaubeeren und Kaki (Quelle: Deutsche Importe von Obst und Gemüse wachsen weiter ‹ Fruchtportal)
Beispiel 3: Globale Transportwege von Mineraldünger
Für die Produktion chemisch-synthetischer Mineraldüngemittel werden sowohl Rohstoffe (z.B. Kalisalz) sowie enorm viel Energie benötigt. Daher siedeln sich viele Produktionsstätten dort an, wo es diese Ressourcen vor Ort gibt. Dazu gehören unter Anderem Nordamerika, Russland, Mittlerer Osten, Israel, Indien, China. Seit 1961 hat sich der weltweite Einsatz von Minaraldüngern versechsfacht (im Vergleich zu 2017). Die deutschen Importe aus dem Ausland belaufen sich für Stickstoffdünger auf 66% und bei Phosphatdünger auf 94% des nationalen Verbrauchs.
Weitere Informationen findet ihr z.B. hier: