Putenschnitzel auf einem Apfel-Tomaten-Bett mit Süßkartoffel-Sellerie-Püree

(c) Beke Maisch – @madame_maisch

Regionale Exotik auf dem Teller. Schnitzel, in Fett ausgebraten, mit Stampf fühlt sich in jeder gut fränkischen Küche Zuhause. Diese Version allerdings besticht durch regionale Exotik und vor allem Leichtigkeit. Ein Abendessen, das außerdem zur Wissenserweiterung beiträgt. Süßkartoffel…eine geborene Südamerikanerin…wird inzwischen auch in Franken angebaut. Wer hat es gewusst?! Tomate und Apfel spielen das asiatische Süß-Sauer-Spiel und das Schnitzel sieht kein Fett, sondern wird auf dem Bett liegend im Ofen saftig gegart. Dass auch noch ein ordentlicher Schuss regionaler Weißwein eine Aromen steigernde Rolle spielt, freut Monsieur Hack, der den Rest trinken darf.

Zutaten

für vier Personen, Zubereitungszeit ca. 30 Min., Ofenzeit ca. 30 Min.

3 kleine Äpfel
4 Zwiebeln
5 Tomaten
2 TL Rapsöl
1-2 TL Honig
6 EL Weißwein (z.B. Bleimer Schloß, Greding)
Salz, Pfeffer (Achtung: Gewürze-Joker)
Thymian getrocknet oder frisch
4 Putenschnitzel oder Hühnerbrüste
(Bio-Pute z.B. Fam. Gagsteiger, Pappenheim
Hinweis: Am 30.09. organisiert das AELF einen Besuch am Betrieb Gagsteiger, alle Infos hier.)
1 kleinere Knolle Sellerie
2 mittelgroße Süßkartoffeln (z.B. Kürbishof Schnell, Kammerstein)
Muskatnuss gerieben (Achtung: Gewürze-Joker)
Schnittlauch geschnitten

Zubereitung

Die niederen Küchentätigkeiten gestalten sich in diesem Fall moderat und ein in meiner Küche sehr selten genutztes Gerät erhält seine Daseinsberechtigung. Der Apfelausstecher. Mit dem werden die Kerngehäuse entfernt und die dazugehörigen Äpfel hernach in Scheiben geschnitten. Fingerdick dürfen sie schon sein, sonst tappt man in die Apfelmus-Falle.

Tomaten und Zwiebel erhalten ebenfalls eine Scheibenform. Womit das Küchenmesser erstmal zur Seite gelegt werden darf.

Zum Zuge kommt eine tiefe Pfanne. In die hinein gleitet das Rapsöl, nach kurzer Zeit gefolgt von den Zwiebeln, die glasig schwitzen sollen. Eine sommerliche Bräune ist in diesem Fall unerwünscht, was heißt, niedrige Herd-Glutstufe, Geduld. In der Zwischenzeit kann sich der Ofen schon mal auf 180 Grad Umluft einstellen.

Nach etwa zehn Minuten darf der Honig in der Pfanne die Zwiebelscheiben umspielen. Wenn er sich aufgelöst hat, kommt der Weißwein als Absacker zum Zug (wir wollen ja ein Bett herstellen). Es folgen Äpfel, Tomaten, Thymian, Salz und Pfeffer. Kein wildes Rühren, alles soll seine Form bewahren.

Nun wechseln wir den Spielplatz und ein Bräter kommt ins Spiel. In dem wird eine Lage Tomate-Apfel-Zwiebel als Matratze bereitet, darauf legen sich die Putenschnitzel oder Hühnerbrüste, werden gesalzen, gepfeffert und mit Thymian bestreut und mit einer zweiten Lage Tomate-Apfel-Zwiebel zugedeckt. Deckel drauf und ab in den Ofen. Dort dürfen sie zirka 20 Minuten (Hühnerbrüste brauchen tendenziell 10 Minuten mehr) ruhen.

Die Wartezeit muss mit dem Küchenmesser überbrückt werden. Sellerie und Süßkartoffeln schälen und würfeln. Dann in wenig Wasser oder mit dem Dampfgarer weich dünsten. Kurz bevor die Schnitzel aufgeweckt werden, die Sellerie-Süßkartoffel-Kombo mit etwas Milch, Salz und Muskatnuss pürieren und abschmecken. Halt. Ich lasse zur Deko für jeden Teller ein paar Würfel übrig.

Skeptiker*innen – ich immer – überprüfen mit einem kurzen Schnitt, ob das Schnitzel/die Hühnerbrust auch schön durchgebrutzelt ist. Ist es. Also wird es mitsamt seines Bett-Teils auf den Teller gehievt, flankiert vom Püree, welches wiederum mit ein paar meiner übrig gelassenen Deko-Würfel kunstvoll beworfen wird. Schnittlauch on top macht sich auch nicht schlecht.

Bon Appetit wünscht Beke Maisch

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